Alte Spiele neu entdeckt

Hapi Holnsteiner

Das Spiel braucht die Gemeinschaft, das Miteinander, den Gedankenaustausch, auch den fröhlichen Wettbewerb. Alle Menschen, die im laufe der Geschichte jemals Spiele erfunden, entwickelt, beschrieben oder weitergetragen haben, wollen andere erfreuen und zum Mitspielen ermuntern. Das will ich auch mit den „Alten Spielen“ Straßen haben heute ihre Funktion als sozialer Ort, als Stätte der Begegnung und auch als Spielstätte weitgehend verloren, Selbst die Bürgersteige – so sie denn breit genug sind  – bieten häufig keinen Platz mehr, da sie oft genug zugeparkt sind. Mit dem Verlust der Straße als Spielort verlieren sich oft auch die Spielregeln. Sie wurden früher von Gruppe zu Gruppe auf der Straße weitergegeben und sind heute weitgehend vergessen. Weil die Kinder nur noch „unter sich“ sind, zu viel anderes Spielzeug haben, Monsterfiguren und Fernsehen an die Stelle der alten Spiele treten. Die “Alten Spiele“ bedeutet nicht nur ein Stück Nostalgie für Erwachsene, offensichtlich sind viele dieser Spiele so jung, dass Kinder selbstvergessen einen ganzen Nachmittag damit verbringen können.  

Besonders lustig und nicht nur für Kinder geeignet ist das Ladenschießen, Ladenkegeln, Nageln und Drahten, Knödelhupfen, Handwerk raten, Tempel hüpfen, Räuber und Gendarm, Fitschigogerln, Kunst und Kür mit Kreide und vieles mehr gibt auf “Hapi’s Homepage” zur Auswahl.

Die Lust zum Spielesammeln kam als ich im Zuge meiner Kindertheatertätigkeiten 1986 eine Arbeit in die Hände bekam in dem ein Student die Spiele des Bildes „Alte Spiele“ von Pieter Bruegel genauer untersuchte.

Funktionsspiele wie Stelzengehen und Steckenpferd Reiten, Regelspiele wie Tauziehen und Blinde Kuh, Rollenspiele wie der Brautzug in der Bildmitte und Rauschespiele (Drehen im Kreis). Das Interesse war geweckt und ich suchte in alten Spielebüchern nach diesen Spielen und in welcher Form wir sie bei uns spielen.

Hauptsächlich Bewegungsspiele und Aktivspiele. Fasziniert von Murmeln und Kreiseln veranstaltete ich ein Fest der Alten Spiele und bekam 1999 den Landesfamilienpreis für dieses Fest. In dieser Zeit fuhr ich mit Tempelhüpfen, Murmeln, Drahtelmaschine, Fitschigogerltisch, Dosenschießen und vieles mehr zu Kinderfesten. Mit meinem Partner Wolfgang waren wir als „Wolfgang und Hapi“ mit Alten Spielen und Kindertheater unterwegs.

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